Die Zahl der Menschen mit Schlafstörungen in Deutschland steigt weiter an. Sechs Millionen Deutsche, also sieben Prozent der Bevölkerung, leiden mittlerweile unter Schlafstörungen, berichtet die Krankenkasse Barmer.
Vor zehn Jahren waren es noch fünf Prozent der Bevölkerung. Insbesondere in der Altersgruppe zwischen 20 bis 29 Jahren kam es zu einer Verdopplung der Schlafstörungen im Vergleich vor zehn Jahren.
Die Ursachen hierfür können Stress, aber auch medizinische Erkrankungen wie Schlafapnoe oder Depressionen sein.
Schlechter Schlaf verursacht diverse gesundheitliche Probleme
Dauerhafte Schlafstörungen bringen eine Vielzahl von Gesundheitsproblemen mit sich, beispielsweise können langfristige Schlafstörungen zu Depressionen, Angstzuständen und Stimmungsschwankungen führen, aber auch zu einer kognitiven Beeinträchtigung. Mangelnde Konzentration und Aufmerksamkeit sowie eine geringere Gedächtnis- und Entscheidungsfindung können die Folge sein.
Darüber hinaus nimmt das Risiko für Bluthochdruck, Herzkrankheiten, Schlaganfall, unregelmäßigem Herzschlag und Stoffwechselstörungen zu. Auch das Risiko für Diabetes und Fettleibigkeit steigt. Insgesamt schwächt ein gestörter Schlaf das Immunsystem und kann anfälliger für Infektionen machen. Je nach Arbeitsbedingungen erhöht sich für Beschäftige auch das eigene Unfallrisiko im Straßenverkehr oder am Arbeitsplatz.
„Beschäftigte sollten Schlafstörungen ernst nehmen und gegebenenfalls ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, um die zugrunde liegenden Ursachen zu identifizieren und angemessene Behandlungen zu finden. Ärztliche Hilfe ist besonders dann sinnvoll, wenn die Schlafstörungen dazu führen, dass sich Beschäftigte tagsüber extrem müde oder beeinträchtigt fühlen, wenn Betroffene Atemaussetzer während des Schlafs bemerken oder wenn die Schlaflosigkeit über einen längeren Zeitraum besteht“, erklärt Nils Neumann, Berater Gesundheitsmanagement bei BAD.
10 Tipps für guten und erholsamen Schlaf
Folgende Tipps für einen gesunden Schlaf empfiehlt Nils Neumann, schränkt aber ein, dass nicht alle Tipps für jede Person gleichermaßen wirksam sind. „Beschäftigte sollten gegebenenfalls verschiedene Ansätze ausprobieren und sehen, welche am besten funktionieren“, so Neumann.
- Regelmäßiger Schlafplan: Versuchen Sie, jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und aufzustehen, auch am Wochenende. Ein konsistenter Schlafplan kann helfen, den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus zu regulieren.
- Schlafumgebung optimieren: Stellen Sie sicher, dass Ihr Schlafzimmer ruhig, dunkel, kühl und komfortabel ist. Nutzen Sie das Schlafzimmer für Ruhe und Entspannung.
- Entspannungstechniken und Stress bewältigen: Stress und Sorgen können den Schlaf beeinträchtigen. Versuchen Sie, Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen oder Yoga vor dem Schlafengehen auszuprobieren. Auch progressive Muskelentspannung, Achtsamkeitsübungen oder das Führen eines Tagebuchs können Sie zur Bewältigung von Gedanken und Sorgen einsetzen.
- Begrenzung von Koffein und Alkohol: Reduzieren Sie den Konsum von Koffein und Alkohol, insbesondere am Abend, da sie den Schlaf stören können.
- Regelmäßige Bewegung: Eine regelmäßige körperliche Betätigung kann dabei helfen, den Schlaf zu verbessern. Versuchen Sie jedoch, intensives Training am späten Abend zu vermeiden, da dies den Schlaf beeinträchtigen kann.
- Nahrungsmittel und Getränke vor dem Schlafengehen: Vermeiden Sie schwere Mahlzeiten kurz vor dem Zubettgehen, da dies die Verdauung beeinträchtigen und den Schlaf stören kann. Ein leichter Snack kann jedoch hilfreich sein. Warme Milch oder Kräutertees wie Kamille können beruhigend wirken.
- Technologie vor dem Schlafengehen begrenzen: Reduzieren Sie die Bildschirmzeit vor dem Schlafengehen. Das blaue Licht von Bildschirmen kann die Produktion des Schlafhormons Melatonin hemmen. Versuchen Sie, mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen Bildschirmzeit zu vermeiden.
- Schlafrituale entwickeln: Entwickeln Sie eine Routine vor dem Schlafengehen, die Ihnen signalisiert, dass es Zeit ist, sich zu entspannen und zur Ruhe zu kommen. Das kann das Lesen eines Buches, das Hören beruhigender Musik oder das Ausführen einer entspannenden Aktivität sein.
- Eine angemessene Schlafhygiene entwickeln: Eine gute Schlafhygiene umfasst nicht nur die Schlafumgebung, sondern auch das Verhalten vor dem Zubettgehen. Grundsätzlich spricht nichts gegen einen kurzen Mittagsschlaf, aber der Power Nap sollte nicht zu lang dauern, um den nächtlichen Schlaf nicht zu beeinträchtigen.
- Auf die Schlafposition achten: Eine bequeme Schlafposition kann helfen, einen erholsamen Schlaf zu fördern. Experimentieren Sie mit verschiedenen Schlafpositionen, um herauszufinden, welche für Sie am besten funktioniert.