In schöner Regelmäßigkeit ist im Frühjahr in den Medien von „Detox“ zu lesen. Detox, das bedeutet „Entgiften“, eine Art Reinigung für den Körper von innen. Sehr beliebt – nicht nur bei Hollywoodstars – ist ein wöchentlicher Detox-Tag oder gar eine mehrtägige Detox-Kur.
Schlechte Luft in den Städten, Schadstoffe in der Nahrung, Alkohol und Nikotin und vieles mehr wirken auf den Körper. Manche Schadstoffe reichern sich auch tatsächlich im Körper an, etwa in den Fettzellen. Mittels einer Detox-Kur etwa in Form von Saft, basischen (d. h. nicht säurebildenden) Lebensmitteln oder Smoothies geht das ganz einfach. Darauf schwören jedenfalls die Detox-Anhänger. Sie glauben, so lassen sich alle Schadstoffe aus dem Körper herausschwemmen.
Detox-Säfte gehen ins Geld
Die Detox-Säfte enthalten grundsätzlich Obst oder Gemüse. Manchmal kommen Zusatzstoffe oder sogenannte Superfoods dazu, die von Matcha-Pulver über Vitamine und Mineralstoffe, Goji-Beeren bis Chiasamen reichen. Gegen Obst und Gemüse, auch in Saftkuren, ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Aber sie gehen ins Geld: Für eine dreitägige Saftkur verlangen Händler rund 120 Euro. Und die Zutatenliste muss man genau studieren, denn viele Smoothies enthalten Zucker.
Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) ist bisher wissenschaftlich nicht nachgewiesen, dass durch eine Detox-Kur die Ausscheidung von Giften aus dem Körper gefördert wird. Der Körper entgifte sich selber über Lunge, Haut, Nieren, Darm und Leber. Wie eine kleine Chemiefabrik verstoffwechselt besonders die Leber alles, was mittels der Darmwand in unseren Blutkreislauf gelangt.
Neben der Leber sorgen Nieren und Darm dafür, dass Schadstoffe über Urin und Stuhl ausgeschieden werden. „Wenn unser Stoffwechsel grundsätzlich gut funktioniert, braucht man die Entgiftung über Säfte nicht zu fördern“, erklärt Gudrun Braun, Ernährungsberaterin bei BAD. Sie empfiehlt: „Das beste Mittel, wie wir unserem Körper beim Entgiften helfen können, ist viel zu trinken, gesund und ausgewogen essen sowie ausreichend Bewegung und Schlaf. Kurze Blitzdiäten sind zudem mittelfristig nicht erfolgreich.