Erkältungswelle führt zu Rekord-Krankenstand

Ob Corona, Grippe oder Infekte: Die Krankenkassen berichten über einen neuen Höchststand bei Atemwegserkrankungen im ersten Quartal des Jahres.

Anfang Juni berichtete die Techniker Krankenkasse von einem Rekordhoch beim Krankenstand ihrer erwerbstätigen Versicherten im ersten Quartal 2023. Im Durchschnitt sei damit jeder der zwölf Millionen bei dieser Krankenkasse versicherte Beschäftigte von Januar bis einschließlich März dieses Jahres 5,31 Tage krankgeschrieben gewesen.

Besonders auffällig sei dabei der stetige Anstieg der Fehlzeiten aufgrund von Erkältungsdiagnosen, die ebenfalls mit 1,74 Tagen ein Rekordhoch erreichten (Zum Vergleich: 1. Quartal 2022: 1,47 Tage; 1. Quartal 2021: 0,36 Tage).

Corona-Erkrankungen fallen nicht ins Gewicht

Unbedeutend hingegen die Krankschreibungen aufgrund von Corona: von durchschnittlich 0,173 Fehltagen je Erwerbstätigen im 1. Quartal 2022 auf durchschnittlich 0,107 in diesem Jahr.
Die Krankenkasse BARMER spricht von einem vier Mal so hohen Krankenstand im Vergleich zum ersten Quartal im Jahr 2021.

Im Schnitt waren 368 je 10.000 BARMER versicherte Arbeitnehmer arbeitsunfähig (2023). Im Vergleich dazu waren vor zwei Jahren 98 je 10.000 BARMER-Versicherte wegen Atemwegserkrankungen ausgefallen. Die Krankschreibungen zum Jahresstart 2023 hätten sogar die starke Grippezeit Anfang 2018 übertroffen, als durchschnittlich 300 Personen je 10.000 arbeitsunfähig waren.
 

Maßnahmen gegen Atemwegserkrankungen

Die Lunge gehört zu den empfindlichsten Organen unseres Körpers. Deshalb gehören Lungen. Und Atemwegserkrankungen zu den häufigsten Gesundheitsproblemen bei Kindern und Erwachsenen. Umso wichtiger, einige Verhaltensmaßnahmen im Alltag zu berücksichtigen, um möglichst gesund durch Herbst und Winter zu kommen.


Hygiene- und Verhaltensmaßahmen

  1. Waschen Sie sich mehrmals täglich gründlich die Hände mit Seife - auch zwischen den Fingern (insbesondere nach Husten, Niesen, Naseputzen, nach Personenkontakten, nach Benutzung von Sanitäreinrichtungen und vor dem Essen). Vor dem Händewaschen sollten Sie Ihren Schmuck ablegen.
  2. Vermeiden Sie den Kontakt mit den Schleimhäuten von Mund, Nase und Augen und von vielen berührten Flächen (bspw. Fahrstuhlknöpfen, Treppenläufen, Türklinken).
  3. Lüften Sie geschlossene Räume regelmäßig.
  4. Meiden Sie Massenansammlungen, etwa in Kaufhäusern oder überfüllten Verkehrsmitteln.
  5. Stärken Sie Ihr Immunsystem durch gesunde Ernährung, Bewegung im Freien und ausreichend Schlaf.
  6. Lassen Sie sich gegen Grippe impfen!

 

Wann soll ich mich gegen Grippe impfen lassen?

Mit einer Grippeimpfung stärken Geimpfte ihre Immunabwehr gegen diese Erkrankung, sie vermeiden schwere oder tödliche Komplikationen und Erkrankungen Dritter. Der Schutz setzt rund zwei bis drei Wochen nach der Impfung ein und hält etwa sechs bis zwölf Monate. Empfohlen wird, sich im Herbst impfen zu lassen, um zum Höhepunkt der Grippewelle (zwischen Januar und März) gut geschützt zu sein.


Welche Personenkreise sollten sich gegen Grippe impfen lassen?

  • Personen mit einem erhöhten beruflichen Risiko, wie medizinisches Personal und Personal in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr
  • Personen ab 60 Jahre, Bewohner von Alters- und Pflegeheimen
  • Schwangere ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel, bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung aufgrund eines Grundleidens bereits ab dem ersten Drittel
  • Personen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens
  • Personen, die als mögliche Infektionsquelle im selben Haushalt Lebende oder von ihnen betreute Risikopersonen gefährden können
  • Personen mit erhöhter Gefährdung durch direkten Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln
  • Reisende nach Risikoabwägung der Exposition und Impfstoffverfügbarkeit
  • Im Fall einer drohenden oder zu erwartenden Epidemie entsprechend den Empfehlungen der Gesundheitsbehörden

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