Gefährdungsfaktoren

Gefährdungsfaktoren (Abbildung) sind Faktoren, die die Entstehung von Gesundheitsschäden ermöglichen.

Man unterscheidet verletzungsbewirkende Faktoren (beschreiben die Eigenschaften einer Gefahrenquelle, die zu Verletzung bzw. Unfall führen kann) und krankheitsbewirkende Faktoren (beschreiben die Eigenschaften einer Gefahrenquelle, die zur arbeitsbedingten Erkrankung führen kann). Zur Vermeidung von Gesundheitsschäden müssen die Ursachen der Gefährdungsfaktoren (Gefahrenquellen) durch eine Gefährdungsermittlung festgestellt werden.

Worauf beziehen sich Gefährdungsfaktoren?

Gefährdungsfaktoren sind Umgebungsbedingungen oder Tätigkeiten, die das Risiko eines Unfalls oder einer Gesundheitsbeeinträchtigung erhöhen. Sie können sich auf Individuen, Gruppen oder Organisationen beziehen.

Beispiele für Gefährdungsfaktoren:

  • unzureichende Sicherheitsmaßnahmen
  • mangelnde Fähigkeiten oder Erfahrung
  • arbeitsbedingte Überarbeitung
  • unzureichende Kontrolle und schlechte Kommunikation.

Wo können Gefährdungsfaktoren auftreten?

Gefährdungsfaktoren können in verschiedenen Bereichen und Kontexten auftreten.

  • Im Gesundheitswesen können sie beispielsweise Krankheiten oder Verletzungen verursachen oder das Risiko erhöhen, an diesen zu erkranken oder verletzt zu werden.
  • Im beruflichen Kontext können Gefährdungsfaktoren zu Arbeitsunfällen oder Berufskrankheiten führen.
  • In der sozialen Umgebung können sie das Wohlbefinden und die geistige Gesundheit beeinträchtigen.

Eine sorgfältige Analyse der Ursachen von Gefährdungsfaktoren kann dazu beitragen, langfristige Lösungen zu finden und das Risiko von Schäden oder Beeinträchtigungen zu minimieren. 

Es ist wichtig zu betonen, dass die Verantwortung zur Identifikation und Bewältigung von Gefährdungsfaktoren nicht nur bei Arbeitgebern oder Institutionen liegt, sondern auch bei jedem Einzelnen. Eine gute Selbstreflexion und ein Bewusstsein für die eigenen Bedürfnisse und Grenzen können dazu beitragen, das Risiko von Schäden oder Beeinträchtigungen zu minimieren.

Welche Arten von Gefährdungsfaktoren gibt es?

Es gibt vier Arten von Gefährdungsfaktoren: physische, chemische, biologische und psychische Gefahren.

  • Physische Gefahren sind z.B. Lärm, Hitze, Kälte oder mechanische Einwirkungen.
  • Chemische Gefahren sind beispielsweise giftige Gase, Dämpfe und Stäube.
  • Biologische Gefahren umfassen gesundheitsgefährdende Bakterien, Viren und Pilze.
  • Psychische Gefahren können durch Stress, Unsicherheit oder Überforderung entstehen.


Identifikation von Gefährdungsfaktoren

Um Gefährdungsfaktoren zu identifizieren, ist es wichtig, Risikofaktoren und Schutzfaktoren zu berücksichtigen. Risikofaktoren sind Bedingungen, die das Risiko einer Schädigung oder Beeinträchtigung erhöhen, während Schutzfaktoren Bedingungen sind, die das Risiko reduzieren oder verhindern können. Zur Identifikation von Gefährdungsfaktoren können verschiedene Methoden verwendet werden, darunter beispielsweise Risikoanalysen oder Begehungen von Arbeitsplätzen. Eine sorgfältige Beobachtung der Situation und des Verhaltens kann ebenfalls helfen, potenzielle Gefährdungsfaktoren zu erkennen.

Prävention von Gefährdungsfaktoren

Um Gefährdungsfaktoren zu vermeiden oder zu reduzieren, müssen geeignete Maßnahmen ergriffen werden. Im Gesundheitswesen können präventive Maßnahmen beispielsweise Impfungen, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen oder Sicherheitsmaßnahmen wie das Tragen von Schutzkleidung und die Einhaltung von Hygienemaßnahmen umfassen. In der Arbeitsumgebung können präventive Maßnahmen beispielsweise Schulungen, die Bereitstellung von Schutzkleidung und -ausrüstung oder die Optimierung von Arbeitsabläufen und -umgebungen umfassen. Im sozialen Kontext können präventive Maßnahmen beispielsweise die Förderung von sozialen Beziehungen, die Unterstützung bei der Bewältigung von Stress oder die Bereitstellung von Therapien umfassen.

Umgang mit Gefährdungsfaktoren

Wenn Gefährdungsfaktoren nicht vermieden oder reduziert werden können, ist es wichtig, angemessene Maßnahmen zum Umgang mit den Risiken zu ergreifen. Im Gesundheitswesen kann dies beispielsweise die Behandlung von Krankheiten oder Verletzungen umfassen. Beispielsweise können bei einem Arbeitsunfall sofortige medizinische Hilfe und geeignete Rehabilitation angeboten werden. Im sozialen Kontext können angemessene Maßnahmen beispielsweise die Bereitstellung von Unterstützung bei der Bewältigung von emotionalen Belastungen oder die Förderung von Selbsthilfegruppen umfassen.

Es ist wichtig, dass Maßnahmen zur Bewältigung von Gefährdungsfaktoren nicht nur auf die Schadensminderung ausgerichtet sind, sondern auch die zugrunde liegenden Ursachen behandeln. Eine sorgfältige Analyse der Gefährdungsfaktoren und ihrer Ursachen kann dazu beitragen, langfristige Lösungen zu finden, um zukünftige Risiken zu minimieren.

Umgang mit psychosozialen Gefährdungsfaktoren

Psychosoziale Gefährdungsfaktoren können eine besondere Herausforderung darstellen, da sie oft weniger offensichtlich sind als physische oder chemische Faktoren. Um diese Faktoren zu bewältigen, ist es wichtig, ein Bewusstsein für sie zu schaffen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.


Dienstleistungen der BAD zum Thema:

Weitere Informationen zum Thema: